Und jetzt Bus… äh Werkstattbau

So richtig begann das Projekt mit dem Suchen & Finden eines geeigneten Ortes zum Arbeiten. Nach einigem Überlegen und einem Vorstellungsbesuch ist es nun der hiesige Wagenplatz geworden.
Dort haben sich etwa 10 Leute ein Zuhause zwischen Draußen und Drinnen errichtet, dass sich sehen lassen kann. Es gibt wunderschöne Bauwägen, eine Außenküche und sogar einen Wagen mit historischem Badeofen!

Wir haben mit Alex, einem der Bewohner, geschaut, wo wir den Bus am besten unterbringen können, und dann kam sie auch schon, die große Frage: Wie organisieren wir das eigentlich? Es gibt bestimmte Abschnitte beim Bus-Ausbau, wie z.B. die Dämmung, wo das komplette jetzige Mobiliar entnommen wird. Und eine Werkbank usw brauchen wir auch. Ergo: ein Unterstand zum Baumaterial lagern und Arbeiten bei Regen muss her!

Es ist eine, wie ich finde recht gelungene Mischung zwischen dilettantisch und professionell bzw. mit architektonischem Wissen unterfüttert 🙂 geworden.

Darüber möchte ich nun kurz berichten.

In Absprache mit dem Wagenplatz, haben wir beschlossen, den Unterstand “stabil” zu bauen. Dass soll heißen: ein Unterstand, der auch wenn wir mit dem Bus fertig sind, noch steht, und so den Leuten vom Platz als Werkstatt zur Verfügung steht. Sie wollen ihn langfristig als Metallwerkstatt nutzen. Das Ziel ist es, einen Unterstand von etwa 3x 4 Meter zu bauen – ohne feste Wände, allerdings mit Bodenplatten und  einem stabilen Dachgerüst, welches dann erst Mal mit einer LKW-Plane abgedeckt wird, und langfristig wahrscheinlich mit einem Trapezblech.

Unser Vorhaben begann mit dem Fundament.

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Auf dem ersten Bild sieht man einen recht unansehlichen Zaun mit zwei Betonpfeilern. Diese beiden Prachtstücke haben wir ganz im Sinne der “grauen Energie” als hintere Dachstützen verwendet.

Der Boden besteht aus Europaletten, die wir mittels Wasserwaage, Strick und Dachlatten ausgerichtet haben. Dafür war einiges an Graben und Eben machen nötig. Zum Teil haben wir noch Backsteine unter die Paletten gesetzt und zwischen den Paletten wiederum Querverbindungen aus Dachlattenstücken angebracht, um dem Boden später mehr Halt zu geben

Der Boden ist besteht aus OSB Platten mit 15mm Stärke.  Wir haben ihn  recht brachial auf die Paletten draufgeschraubt.

Falls sich jemand wundert warum da auf dem Dritten Bild so lose alte Holzplatten auf den Paletten rumkullern: Da haben wir diverses ultradünnes Holz für die selbsternannte “Unterfütterungstechnik” benutzt. Dass heißt, wir haben die OSB Platten aufgelegt, geschaut, wo sie doch nicht hargenau aufliegen, und da nochmal mit diesen dünnen Platten ausgeglichen ( auf Position geschoben und dann festgeschraubt). Absolut patentierwürdig!

 

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Hier ist im Hintergrund die Komposttoilette zu sehen.

Nach dem Verlegen des Bodens ging es an die vorderen Dachstützen, sogenannte Pendelstützen. Dafür haben wir sie aber eigentlich viel zu gut verankert, wie Fabian meint. Die Herbststürme werden’s zeigen…

Die Balken ( ehemals Fachwerkbalken) haben wir zuerst per Hand zugesägt, sodass oben jeweils eine Schiene für den von Hinten kommenden Dachbalken entstand. Unten haben wir sie auf einem Mini-Feuer abgebrannt, um sie zumindest ein bisschen vor Verrottung zu schützen.

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Dann wurden zwei etwa 34 cm tiefe Löcher an die beiden vorderen Ecken der Bodenfläche gegraben, der Balken hineingestellt und ausgerichtet, und schließlich mit Backsteinen auf vier Seiten festgekeilt.

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Schließlich haben wir noch etwas Schotter in die Zwischenräume gekeilt, um nochmals zu stabiliseren und gleichzeitig als Drainage zu dienen. So waren die Beiden Stützen letzendlich ziemlich stabil. IMG_9377

Nun war das Dachgerüst an der Reihe. Als Erstes haben wir die hinteren Betonpfeiler verlängert, um eine größere Stehhöhe an der Rückwand der zukünftigen Werkstatt zu haben. Mit dem Schlagbohrer wurden die Pfeiler durchbohrt, und dann mit je zwei Gewindestangen plus Unterlegscheiben und Muttern jeweils ein verlängernder Balken befestigt.

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Für das Dach haben wir verschiedene Kanthölzer und Dachlatten verwendet. Die zwei mächtigsten Balken wurden von den Betonpfeilern jeweils zu den vorderen Stützbalken geführt. Dann wurden nochmals drei Balken hinten, mittig, und vorne, quer dazu befestigt. Definitiv der angenehmere Teil der Arbeit: Um die beiden langen Balken mit den Querbalken zu verzinken, haben wir diese Fugen jeweils senkrecht vorgesägt, und dann die “nicht sägbare” Fläche mit einem Stechbeitel weggenommen.

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Einmal passend eingesetzt, haben wir trotzdem nochmal eine Schraube in jede Schnittstellte gehauen, da die Balken zwar gut ineinandersitzen, aber der Wind, falls er mit besonders großer Wucht daher kommt, trotzdem gut unter die Konstruktion drunter greifen könnte, gerade wenn dann eine Plane drauf ist…

Danach noch einige digaonale Balken zum Aussteifen der Ecken:

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Und so sah das Ganze dann aus. Es hat doch überraschend schnell Form angenommen.

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Nun müssen noch die Dachlatten auf dem Dachgerüst angebracht werden, um dann schließlich die Plane darauf zu befestigen.

Soviel zum Stand der Dinge,

Over And Out,

Annalyse

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