Something to walk on! Der neue Boden.

Es wurde nun höchste Zeit, den Orbiter mit einer stabilen, neuen Bodenplatte auszustatten. Auch hier ist die Wahl schließlich auf eines der wohl kostenintensivsten Materialien gefallen: Die Siebdruckplatte. Das ist eine mit einem Harz verleimte Sperrholzplatte, die beidseitig beschichtet ist. Die eine Seit ist ser glatt, die andere ist rau und mit einem etwas rutschresistenteren Profil versehen.

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Die Platten sind somit sehr wasserfest und werden oft für den Fahrzeugbodenbau verwendet, da sie als sehr stabil gelten. Meine Platten habe ich mit einem grünen Zwei K Lack überlackiert, einerseits weil dunkelbraun in einem Wohnraum von 5 Quadratmetern irgendwie zu dunkel erscheint, anderseits weil der Lack die Platte nochmal gegen Nässe versiegelt.

Ansonsten haben wir für das Bodenbauwochende folgende fulminante Werkzeug auf dem Wagenplatz begrüßen dürfen:
Eine Handkreissäge – um die präzise zuzuschneiden.

Eine Stichsäge, für die Rundungen an den Radkästen und an der Schiebtürt

und

Eine Flachdübelfräse samt Lamellos, um die Plattenstücke miteinander zu verbinden und so beim Darauftreten zu vermeiden, dass sie sich nach unten drücken und lücken entstehen.

Plattenstücke? Ja, wir haben gestückelt. Opitmaler wäre es gewesen, nur eine Platte einzubauen. Für eine Größe von 1,70mx3,30 Meter ist das aber ungefähr doppelt so teuer. Deshalb haben wir zwei Platten à 1,25x 2,50m gekauft und den Boden aus drei Platten gelegt.

Unter den Boden kam eine Trittschalldämmung, also eine dünne Schaumstoffschicht, die dem Boden hilft, sich perfekt zu legen, und ansonsten den… Tritt Schall Dämmt.

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Abgesehen davon war das Zuschneiden der Platten ein Unterfangen der folgenden Abfolge: Abmessen – Anzeichnen – Zuschneiden – Reintragen – Schauen – Nachschneiden – Reinlegen – Rausnehmen – Nachschneiden. USW.

Als alles zugeschnitten war, inklusive Aussparungen für später zu verlegende Gas- und Wasserschläuche nahe der hinteren Türen, ging es dran, die Verbindungen zwischen den einzelnen Bodenplattenstücken vorzubereiten. Und da kam sie zum Einsatz, unser ehrenwerter Gast aus der Tischlerei: Die Flachdübelfräse.

Mit diesem Gerät ( für alle die so ahnungslos waren wie ich)  zieht man an den Stellen, wo die Bindestücke sitzen soll, zuerst über beide Platten einen Strich.
Dann fräst man mit besagtem Gerät an die jeweiligen Markierungen halbkreisförmige  Schlitze ein.

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Danach steckt man in die eine Platte ovale Holzstücke, mit Markennamen Lamellos ( Flachdübel, oder auch einfach Kekse…), die man zusätzlich noch mit Leim bestreicht. Dann steckt tman beide Platten zusammen und schafft somit eine stabile Verbindung, die auch bei Tritt wenig Spiel hat. Wichtig ist dabei, dass die Halbkreisschlitze für die Flachdübel wirklich ausreichend breit und tief sind, damit keine zu großen Fugen beim Zusammenstecken beider Platten bleiben ( Learn From Your Mistakes, Chapter 10.000) !

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Einmal dem Flachdübelfieber wieder entkommen, ging es nun an die Befestigung der Bodenplatten.

Nach dem Einlegen & Anzeichnen von den Stellen, an denen die Platten verschraubt werden sollten, wurd es ernst. Wir hatten Spenglerschrauben besorgt, die durch Platte und Fahrzeugboden gehen sollen. Da sie halbrunde Köpfe haben, haben wir nach dem Vorbohren der Löcher kleine Trichter für die Schraubenköpfe ins Holz gebracht – mit einem Senkkopfaufsatz.

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Alles tip top vorbereitet. Aber da lacht sich das Metall ins Fäustchen! Beim Vorbohren bereits passierte, was anscheinend beim Bodenblech durchbohren passieren muss: Bohrer brechen. und brechen. und brechen. Ich denke wir haben wohl so ungefähr 15 Bohrer verbraucht. Und sind gerade so mit allen Schrauben fertig geworden. Trotz enormer Vorsicht, Gemächlichkeit, Bohrerqualität (Bosch!) und gerader Haltung. So isses wohl. Ähnlich mit den Schrauben – auch hier, wieder nicht das Billigsten gekauft, trotzdem ein paar abgebrochen.
Die Fugen haben wir nochmals mit Holzleim zugemacht, und die Rändert der Platten, an Stellen, wo eventuell Wasser eindringen könnte, mit Sikaflex abgedichtet.

Gestern Abend gegen 22 Uhr war der Boden schließlich fertig Und sitzt. Und es sieht schön aus.R.I.P. Bosch Bohrer-Schar. Herzlich willkommen neuer Boden!

 

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